Bundescup 2009 - Luckenwalder Gymnasiasten spielen wieder mit
Hat das was mit Fußball zu tun? Ja oder Nein?

Die Siegermannschaften


Spannung
Schiedsrichtereinweisung


Hohe Konzentration
Auslosung mit Landtagsabgeordneter und Botschaftssekretär


Mandy und Candy 1. Platz
Milena und Vanessa 2. Platz


Auslosung mit Prof. Heppener

„Utschitch russki igraja“ – das klingt für deutsche Ohren komisch, aber auf Deutsch heißt das „Spielend Russisch lernen“.
Am Donnerstag, dem 07.05.2009, fand im Friedrich-Gymnasium in Luckenwalde zum Abschluss des Europatages die Schulinterne Runde des Bundescups 2009 „Spielend Russisch lernen“ statt, ein Wettbewerb in Form eines Sprachspiels für mehr Russisch an deutschen Schulen. Eigentlich können wir uns an unserer Schule nicht beklagen, denn Russisch hat hier einen festen Platz, im Gegenteil, die Zahl der Russischlerner nimmt seit einigen Jahren wieder deutlich zu. Russisch ist ein nicht mehr wegzudenkendes Fach im Fächerkanon, nicht zuletzt, weil in puncto Russisch viel passiert: Schüler nehmen erfolgreich an Olympiaden teil, beteiligen an internationalen Wettbewerben und organisieren Aktionstage, pflegen Schüleraustausch mit einer Schule in St. Petersburg oder spielen ein Spiel…
Zu Beginn herrschte ein großes Durcheinander und Hektik. Einer steckte sich vorm Startschuss noch ein Stück Kuchen vom Buffet in den Mund, andere wuselten nervös herum und hatten vor Aufregung vergessen, gegen wen oder an welchem Tisch sie spielen sollten. Die Mannschaftsaufstellungen wurden zwar kurz zuvor durch Frau Prof. Dr. Heppener, die es sich nicht nehmen ließ, vom Landtag Brandenburg nach Luckenwalde zu kommen, vor allen Teilnehmern ausgelost, aber trotzdem hatten einige vor Nervosität schon wieder vergessen, wer ihre ersten Konkurrenten sein sollten.
Irgendwo im Getümmel befand sich Frau Dr. Seemann, die am Friedrich-Gymnasium die Schuld an der ganzen Aufregung haben sollte. Durch das Deutsch-Russische Forum e.V. wurde sie im vergangenen Jahr auf das Spiel aufmerksam gemacht, erhielt Materialien dazu und empfahl es gleich als Fachberaterin für Russisch anderen Schulen weiter.
Aber was ist dieses „Spielend Russisch lernen“ überhaupt?
Zwei Schüler, die älter als 14 Jahre sind, bilden je ein Team, davon hat einer bereits Russischkenntnisse, der andere nicht. Auch Muttersprachler können daran teilnehmen. Um zu ermöglichen, dass Schüler mit unterschiedlichen Lernniveaus miteinander spielen können, gibt es auch verschiedene Ebenen, auf denen gespielt wird. Demnach sind die zu übersetzenden Vokabeln für den Russischlerner schwieriger und komplexer als die des Nichtrussischlerners.
Es geht vorrangig darum, dem Schüler ohne Russischkenntnisse die Sprache näher zu bringen und zu motivieren, sich mehr mit Russland und der Sprache zu beschäftigen sowie Spaß mit Lernen zu verknüpfen.
Unsere Schule war bereits 2008 sehr erfolgreich. Vielleicht war das ein Grund für die überaus hohe Teilnehmerzahl am diesjährigen Bundescup.
Patricia Dreke zusammen mit Maxi Frederike Hempel belegten im Jahr 2008 den vierten Platz im Bundesfinale. Dabei lernte Patricia, die vorher kein Wort Russisch sprach, in kürzester Zeit viele wichtige Begriffe und Sätze, unter anderem, was „Ich heiße…“  oder „Moskau ist schön“ auf Russisch heißt. Diese Sätze wird sie bald wieder anwenden können, denn als Anerkennung gewannen beide eine Reise nach Moskau, die im November 2009 stattfinden wird. „Es ist sehr witzig zu sehen, wie die anderen sich alle bemühen und anstrengen, während ich dieses Mal ganz entspannt zugucken darf“, meinte sie mit einem spitzbübischen Lächeln im Gesicht, als sie ab und an einem Mitschüler, der gerade in seinem Gedächtnis nach einer Vokabel kramte, über die Schulter schaute. „Es lohnt sich, bleibt dran!“, diesen Rat gab sie vielen mit auf den Weg.
Maxi Frederike Hempel war dieses Mal als Schiedsrichter vor Ort und freute sich, dass sich so viele Schülerinnen und Schüler entschieden hatten, an der Schulrunde teilzunehmen. Es kamen sogar noch zwei Teams spontan am Spieltag hinzu, die unbedingt mitspielen mussten. Auch das wurde unkompliziert ermöglicht. Aber auch alte Hasen waren dabei, die sich dieses Mal durch ihre Erfahrung vom letzten Jahr eine bessere Platzierung erhofften.
Es war sogar richtig prominenter Besuch zu Gast. Frau Kornelia Wehlan, ebenfalls Abgeordnete im Landtag Brandenburg, und László Nyárádi, Botschaftssekretär der ungarischen Botschaft, verfolgten interessiert den Verlauf der Veranstaltung und freuten sich über das Engagement der Teilnehmer. „Früher konnte ich ein bisschen Russisch sprechen und vielleicht spiele ich nächstes Mal auch eine Runde mit.“, reagierte dieser mit einem Blick auf die Spielenden. Das wäre doch was, ein Botschaftssekretär neben einem Schüler in einem Team! Wir nehmen ihn beim Wort.
Dank gilt auch allen Schiedsrichtern, die in vielen spannenden Situationen nach den nicht ganz einfachen Spielregeln entscheiden mussten. Annegret Roschlau wollte unbedingt als Schiedsrichterin fungieren, da musste Frau Krause, ihre Russischlehrerin, nicht lange bitten. Annegrets Familie kaufte sich kurzerhand dieses Spiel für den eigenen Gebrauch, denn es eignet sich auch als Gesellschaftsspiel, so konnte Familie Roschlau in Familie spielen und Annegret war gleichzeitig bestens als Schiedsrichter vorbereitet.
Einen kleinen Wermutstropfen gab es für die Siebtklässler, sie waren für eine offizielle Teilnahme noch zu jung. Für diesen Zweck wünschten sich einige, ein Jahr älter zu sein. Ihre Russischlehrerin, Frau Jaehne, hatte sie so vom Spiel begeistert, dass sie unbedingt mit den Großen mitspielen wollten. Für sie wurde eine separate Runde ausgelost. Hier gewannen Paula Trieglaff und Daniel Sartakov in einem spannenden Finale. Im nächsten Jahr wollen sie aber unbedingt wieder dabei sein, denn Schalke ruft.
Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl an der Schulrunde konnte das Friedrich-Gymnasium sogar zwei Siegermannschaften für die Regionalrunde anmelden.
Nach den Sommerferien werden sich Mandy Ziedrich und Candy Lotka, sowie Milena Schoenicke, alle zwölfte Klasse und Vanessa Amato, zehnte Klasse, gegenüber den anderen Schulsiegern aus der Umgebung in der Regionalrunde beweisen müssen.
Die Sieger der Regionalrunden fahren zum Bundesfinale, das in Gelsenkirchen in der Schalke-Arena stattfinden wird. Hier sehen sich die Sieger als Auftakt des Finales ein Bundesligaspiel an, aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg.
Deshalb wünschen wir unseren beiden Mannschaften viel Glück und einen klaren Kopf, wenn es wieder heißt „Utschitch russki igraja“.
Hat es nun mit Fußball zu tun? Ja und Nein!


Laura Perlitz, 12.Klasse Friedrich-Gymnasium Luckenwalde